ie von den Kindern gemalten Bilder sehen fröhlich aus – so, wie man das von Kindern erwartet. Haus, Geschwister, Sonne, Blumen, Bäume, Wolken. Dabei sind es keine gewöhnlichen Bilder. Geflüchtete Kinder haben sie gemalt. Angeleitet von der Berliner Kinderbuchillustratorin Patricia Thoma. Mit einem ehrenamtlichen Engagement in Willkommensklassen fing 2014 alles an. Thoma wollte etwas tun, sich mit ihren zeichnerischen Fähigkeiten einbringen. Malen ist eine Sprache, die über Ländergrenzen hinweg verstanden wird. „Schnell hat sie gemerkt, dass die Themen Spielen, Schlafen, Essen alle Kinder beschäftigen“, so Heike Roegler vom Altonaer Museum.

Aus dem Engagement erwuchs zunächst ein Buch mit dem Titel „Willkommen in Deutschland“. Später folgte eine Wanderausstellung mit 200 Bildern aus 80 Ländern. Unter dem Titel „Zuhause in Altona. Kinderzeichnungen aus aller Welt“ ist sie ab dem 21. März im Altonaer Museum. Und weil es eher ein lebendiges, partizipatives Projekt als eine reine Ausstellung ist, sollen auch junge Neuhamburger in Workshops mit ihren persönlichen Erfahrungen weitere Zeichnungen beisteuern, die dann wiederum für weitere Ausstellungen auf Reisen gehen.

Die Bilder erzählen vom Geburtsland und der neuen Heimat Deutschland. „Es geht um die Selbstdarstellung, das Zuhause und darum, Gemeinsamkeiten zu finden“, so Heike Roegler. „Fußball spielen alle Kinder, sie gehen gerne Eis essen, oder sie gehen zur Schule.“ Das Thema Kinder und Spiel ist dagegen nicht überall das Gleiche. Wie lange man Kind ist, wie früh man erwachsen werden und Verantwortung übernehmen muss, unterscheidet sich je nach Herkunftsland sehr stark. „Spielen ist aber trotzdem ein Thema.“ Die Erfahrung dieser berührenden Bilder zeigt eindringlich vor allem eines: Kindheit ist nicht gleich Kindheit. Kein Thema in den Bildern sind die Fluchtmotive. Wenn sie nicht unmittelbaren Kriegshandlungen ausgesetzt waren, kennen die Kinder die Gründe für die Flucht im Einzelnen häufig gar nicht, sie sind einfach mit den Eltern unterwegs.

Wiederkehrende Motive sind gemäß der einheitlichen Aufgabenstellung Geschwister, Nationalflaggen, Herkunftsland und Alter. Nun ist nicht nur Heike Roegler gespannt, welche Erlebnisse die Hamburger Kinder wohl mit Farbe zu Papier bringen werden.