Rissen.

Wenn es um den Masterplan fürs Rissener Wildgehege geht, dann ist sich Rot-Grün in Altona nicht grün. Das zeigte die vergangene Bezirksversammlung in Altona. Beide Fraktionen hatten Anträge eingebracht. Die Grünen stehen dem Plan eher kritisch gegenüber. Sie verstehen ihn als Diskussionsbeitrag für weitere Gespräche und wollen Vorhandenes lieber schützen und optimieren, bevor sie neue Projekte angehen. Die SPD dagegen befürwortet den vom Förderverein des Tiergeheges finanzierten Masterplan und die darin formulierten Ziele.

Wie berichtet, sieht der Plan eine Entwicklung des Geheges hin zu einem Naturwildpark Klövensteen mit mehr heimischen Tierarten, einem Wolfswald, Beobachtungszonen und Erlebniswelten sowie einem Campus mit mehr Waldpädagogik vor. Letzteres begrüßten die Sozialdemokraten sehr. Sie wünschen sich ein niedrigschwelliges Angebot für Kinder, um Natur zu entdecken. Um den bislang kostenlosen Eintritt zu erhalten, kann sich die SPD sogar ein anderes Betreibermodell vorstellen. Bislang ist das Bezirksamt für das Gehege zuständig, das wiederum an den Forstbetrieb angegliedert ist. Denkbar wäre die Gründung einer Stiftung. Im Unterschied zum Masterplan möchte die SPD die „Kleine Waldschänke“ erhalten. Zudem spricht sich die Fraktion gegen langfristige Übernachtungen im geplanten Waldcampus aus. Das Verkehrsproblem soll ein Shuttle-Bus lösen, dessen Einführung geprüft werden soll.

Der auf etwa 25 Jahre angelegte Masterplan wurde kürzlich erstmals der Politik präsentiert. Bei Anwohnern löste das viel Kritik aus. Sie fühlten sich nicht beteiligt und fürchten den zunehmenden Verkehr. Zumindest in Sachen Beteiligung soll sich etwas tun. Eine zeitnahe öffentliche Anhörung wurde beschlossen. Eine Entscheidung über die beiden konträren Anträge wurde am Donnerstag erst einmal vertagt.