Warum Lehrer heute „Pizza“ und „Pommes“ über den Hang brüllen – und andere Redewendungen aus der Mode sind.

Wer die Hamburger Skiferien, die in gut einer Woche beginnen, für jenen Freizeitspaß nutzen will, dem sie ihren Namen verdanken, sollte sich auch sprachlich fit machen. Steht der Nachwuchs erstmals auf Brettern, heißt es, nicht zusammenzuzucken, wenn jemand über den Übungshang „Pizza“ oder „Pommes“ brüllt. Hier wird kein mobiler Imbissbote auf Schussfahrt angekündigt. Vielmehr fordert der Skilehrer seine Schüler auf, die Bretter in V-Formation zu bringen, damit sie nicht im Rausch der Geschwindigkeit die Kontrolle verlieren. Ältere kennen „Pizza“ noch als Schneepflug oder Pflugbogen. Aber wer will den Fast-Food-versauten Kids von heute mühsam erklären, was eine Pflugschar ist?

Ups, jetzt schnell die Innenkanten in den Schnee drücken und den Oberkörper nach vorn klappen, dann gelingen die ersten schönen Kurven. Schon folgen die „Pommes“: Das sind die Skier, parallel gestellt. In dieser garantiert fettfreien Pizza- und Pommes-Atmosphäre ist das früher mal unverdächtige „Ski Heil“ absolut Schnee von gestern. Nur Jäger („Waidmannsheil“) und Angler („Petri Heil“) pflegen noch den Gruß, der alten Lateinern als Übersetzung von „Salve“ bekannt vorkommt.

Ganz aus der Mode ist die Sitte, sich „Hals- und Beinbruch“ zu wünschen. Dabei stand ursprünglich kein Sarkasmus Pate, sondern der aus dem Jiddischen abgeleitete Wunsch „Glück und Segen“ („Hatslokhe u Brokhe“).

Noch exotischer wird es auf österreichischen Pisten, etwa beim „Abkristln“, dem Abbremsen am Hang, oder wenn’s „feigelt“, also alles danebengeht. Und mit der „Latte“ ist hier kein Milchkaffee oder sonst was gemeint, sondern nur das Gerät – die Skier.