Ob auf Veranstaltungen oder den Gruppenfotos der Deutschen Stiftung Musikleben: Die Präsidentin sieht man sofort. Irene Schulte-Hillen (69), hochgewachsen, mit kräftigem, langem roten Haar und klaren Gesichtszügen, ist das Repräsentative auf den Leib geschrieben. Die Konzerte, die die Stiftung regelmäßig für ihre Stipendiaten gibt, moderiert sie ausführlich und in lässigem Tonfall.

Auch mit den Stipendiaten, einer Auslese des musikalischen Nachwuchses, pflegt die Blankeneserin einen humorvoll-herzlichen Ton. Wenn einer ihrer Schützlinge mal wieder nicht beim Preisträgerkonzert spielen kann, weil er leider, leider am Tag nach dem Wettbewerb die nächste Soloverpflichtung hat, dann lacht Schulte-Hillen und schlägt im Scherz mit einem zusammengerollten Programmheft nach ihm.

Sie hat halt selbst vier Kinder. Die sind zwar längst aus dem Haus, im Leben der Mutter aber noch wichtiger als die Stiftung. Wenn Besuch ansteht, dann ist Irene Schulte-Hillen eben mal nicht zu sprechen. Funktioniert auch.

Seite 19 Großes Interview