Hamburg. 29-Jähriger seit elf Tagen in Hamburg vermisst. Spur verliert sich am Michel. Neue Ermittlungen in Buxtehude

Der seit einem Junggesellenabschied vor elf Tagen vermisste Schotte Liam Colgan (29) bleibt verschwunden – doch immer mehr Spuren führen nach Buxtehude. Wie eine Polizeisprecherin sagte, habe sich am gestrigen Dienstag ein weiterer Zeuge gemeldet, der Liam erst am vergangenen Sonnabend dort gesehen haben will.

Nicht nur das: Am Montag war bekannt geworden, dass auf Aufnahmen einer Überwachungskamera des Verlagshauses Gruner + Jahr zu sehen ist, wie der Schotte in der Nacht seines Verschwindens (10. Februar) vom Hafenrand in Richtung Michelwiesen abbiegt – nicht weit entfernt liegt der S-Bahnhof Landungsbrücken, von dort fährt eine Bahn der Linie S 3 bis nach Buxtehude.

Bereits am vergangenen Mittwoch hatten zudem mehrere Zeugen angegeben, ihn in der Stadt im Landkreis Stade gesehen zu haben. Eine von ihnen, Bettina Diwinski, arbeitet in der Bäckerei Dietz an der Bahnhofstraße. „Er stand am Morgen vor unserer Theke, wirkte ziemlich verwirrt und sagte etwas auf Englisch. Ich habe ihn aber nicht verstanden. Als ich mich kurz zu einer Kollegin umgedreht hatte, war er schon wieder weg. Dann sah ich ein Bild in der Zeitung – es war eindeutig der verwirrte Mann.“ Ein Spürhund konnte zwar eine Fährte aufnehmen und bis zum Bahnhof verfolgen. Doch auf Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras in Buxtehude entdeckten die Beamten den Vermissten nicht.

Für Liams Bruder Eamonn ist die Spur in Buxtehude dennoch ein Hoffnungsschimmer. „Vielleicht ist er verwirrt und hat sich hierhin verirrt“, sagte er. Am Dienstagmittag setzten er und viele freiwillige Helfer die Suche in Buxtehude fort. Zwei Trupps durchkämmten die Innenstadt, befragten Passanten, verteilten Plakate und suchten am Westmoor nach Liam.

Seite 14 Fragen und Antworten zum Fall Liam