Hamburg. Mehrheit in der Bürgerschaft dafür. Am Tag der Reformation soll zudem der Eintritt ins Museum nichts kosten

Noch in diesem Jahr wird der 31. Oktober in Hamburg aller Voraussicht nach ein gesetzlicher Feiertag werden. Eine Mehrheit von 66 der 121 Bürgerschaftsabgeordneten einigte sich jetzt auf einen Gruppenantrag mit dem Titel „Ein zusätzlicher Feiertag für Hamburg! – Den 31. Oktober als neu verstandenen ,Tag der Reformation‘ im Feiertagsgesetz verankern!“. Unterstützt wird der Antrag von Abgeordneten der SPD, der CDU und der Grünen. Die Bürgerschaft stimmt am 28. Februar in erster und zweiter Lesung ab. Die CDU will sich dem Antrag als Fraktion anschließen, SPD und Grüne geben die Abstimmung frei, sodass die Abgeordneten sich auch für einen anderen Antrag entscheiden können.

Voraussichtlich werden in der entscheidenden Sitzung auch drei weitere fraktionsübergreifende Anträge als Alternativen debattiert und abgestimmt. Eine Gruppe von Abgeordneten möchte den 23. Mai als „Tag des Grundgesetzes“ zum Feiertag machen, diskutiert wird auch der „Tag der Befreiung“ am 8. Mai, und ein weiterer Antrag plädiert für den Weltfrauentag am 8. März.

Bei der Vorstellung des Antrags zum Reformationstag betonten die Fraktionsvorsitzenden und Religionspolitiker von SPD, CDU und Grünen am Donnerstag im Rathaus, dass sie den 31. Oktober nicht als rein religiösen Feiertag verstanden wissen wollen. Es gehe darum, die Reformation als gesellschaftliches historisches Ereignis zu würdigen – mit all ihren positiven Folgen, etwa im Bereich der Armenversorgung und der Bildung. Daher heiße der Feiertag offiziell auch „Tag der Reformation“ und nicht „Reformationstag“. Er solle auch als Möglichkeit für einen verstärkten interreligiösen Dialog verstanden werden. Zum Antrag gehört der Vorschlag, allen Hamburgern an diesem Tag freien Eintritt für alle Museen zu garantieren. Dadurch biete der Tag eine „gute Möglichkeit, sich mit Kultur zu beschäftigen und über die Frage nachzudenken, wie sich unser Gemeinwesen weiterentwickeln soll“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel. Am 28. Februar solle es zuerst eine offene Aussprache in der Bürgerschaft geben, bei der alle Argumente für oder gegen einzelne Feiertagsvorschläge diskutiert werden könnten.

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