Berlin/Hamburg. Neue Brücken, Technik und S-Bahnhöfe. Strecke nach Hannover wird instand gesetzt – Zugverspätung möglich

Die Deutsche Bahn will bundesweit ihr Schienennetz leistungsfähiger und viele Bahnhöfe attraktiver machen. Dazu startet der Staatskonzern noch 2018 sein bislang größtes Investitionsprogramm. Insgesamt 9,3 Milliarden Euro sollen für neue Brücken, Tunnel, Technik und Bahnhöfe ausgegeben werden.

In Hamburg werden neben dem Hauptbahnhof mehrere S-Bahn-Haltestellen modernisiert. Sowohl die neuen Haltestellen Elbbrücken (Eröffnung im Dezember 2018) und Ottensen (2020), als auch die bestehenden S-Bahnhöfe Jungfernstieg und Stadthausbrücke sollen barrierefreie Zugänge, Bahnsteige und Unterführungen erhalten.

Um die vielen Bauprojekte zu koordinieren, will die Bahn insgesamt 2000 Fachkräfte einstellen – darunter auch rund 90 in Hamburg und 20 in Schleswig-Holstein. Bundesweit müssen 1600 Kilometer Gleise, 220 Brücken, 1700 Weichen und 700 Bahnhöfe erneuert oder instand gesetzt werden.

So werden insbesondere Weichen mit digitaler Technik ausgestattet, um das Streckennetz noch intensiver nutzen zu können. In der Spitze wird an bis zu 800 Baustellen gearbeitet, sagte der Bahnvorstand für Infrastruktur, Ronald Pofalla, dem Abendblatt.

In Norddeutschland ist zwischen Hamburg und Hannover vom 6. Juli an für einen Monat mit Einschränkungen zu rechnen. Es wird an Brücken, Gleisen, Weichen und Stromleitungen gearbeitet. Die Bahn schließt in dieser Zeit Fahrzeitverlängerungen im Fernverkehr um bis zu 30 Minuten nicht aus. Im Nahverkehr könnten die Verspätungen bis zu zehn Minuten betragen. Die Abweichungen sollen jedoch mit einem Vorlauf von drei Monaten ins Buchungssystem der Bahn eingearbeitet werden, sodass Fahrgäste frühzeitig von möglichen Umleitungen oder längeren Reisezeiten erfahren und sich darauf einstellen können, sagte Pofalla. Zwischen Hannover und Göttingen folgen ab Ende August dann drei Monate lang umfangreiche Schienenarbeiten. Ziel der Bahn sei es, bei laufendem Betrieb zu bauen, dies künftig aber kapazitätsschonender zu managen als bisher, sagte Pofalla: „Wir wollen bei gleichbleibend intensivem Baugeschehen ein Drittel mehr Züge fahren, als dies heute möglich ist.“

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