Die Komödie „Wer ist Daddy?“ erzählt nichts besonders Originelles, das aber gut

Auf der Hochzeit ihrer Mutter treffen sich die Zwillingsbrüder Kyle (Owen Wilson) und Peter (Ed Helms). Seit ihrer letzten Begegnung ist einiges passiert. Der zwanghaft optimistische Kyle erwartet mit seiner neuen Freundin das erste Kind. Der Proktologe Peter hat seine erste Scheidung noch nicht verwunden und verzweifelt gerade an seinem pubertierenden Sohn.

Gegen diese beiden nicht ganz erwachsen wirkenden Mittvierziger ist ihre Mutter Helen (Glenn Close) ein Ausbund an Souveränität und Selbstbestimmung. Selbst in jenem emotional heiklen Moment, in dem Kyle und Peter herausfinden, dass ihr leiblicher Vater doch nicht kurz nach ihrer Geburt verstorben ist. „Es waren die 70er. Ich habe im Studio 54 getanzt“, schwärmt Helen und bekennt dann auch noch: „Viele könnten eure Väter sein.“ Also begeben sich ihre Söhne auf eine Reise zu ihren biologischen Wurzeln. Dass die als Erzeuger infrage
kommenden Männer von J. K. Simmons, Christopher Walken und dem leibhaftigen Football-Star Terry Bradshaw gespielt werden, macht einen Teil des Vergnügens aus.

Ansonsten wird hier zwar nichts besonders Originelles erzählt. Trotzdem überzeugt das Regiedebüt von Lawrence Sher, dem Kameramann von „Garden State“ und „Hangover“, als Musterbeispiel einer Mainstreamkomödie, die mit solidem handwerklichen Können die Balance zwischen Klamauk und wahrhaftigem Seelendrama hält, ohne auch nur eine ihrer Figuren zu verraten oder allzu sehr in Kitsch abzudriften.

„Wer ist Daddy?“ USA 2017, 113 Min., ab 12 J.,
R: Lawrence Sher, D: Owen Wilson, Ed Helms, Glenn Close, täglich im UCI Othmarschen Park/Wandsbek; warnerbros.de/kino/wer_ist_daddy.html