Limburg.

Ein folgenschwerer Auffahrunfall mit einem Reisebus und drei Lastwagen hat am Dienstag auf der Autobahn 3 in Hessen zwei Menschen das Leben gekostet. Mehr als zehn wurden zum Teil schwer verletzt. Das Unglück passierte morgens gegen halb zehn Uhr bei Limburg.

Wegen eines Staus hatte der Reisebus, der im Auftrag von Flixbus nach Köln unterwegs war, halten müssen. Dabei fuhr ein Lastwagen auf den Bus auf und löste eine Kettenreaktion aus. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Bus auf einen vor ihm stehenden Lastwagen geschoben, der sich wiederum auf einen 40-Tonner drückte. Der Busfahrer und der Fahrer des vor ihm stehenden Lastwagens erlitten dabei tödliche Verletzungen. Der Fahrer im Laster, der den Unfall verursachte, wurde schwerstverletzt mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Auch mehrere Passagiere im Bus wurden verletzt und zur Untersuchung in Krankenhäuser gebracht. An Bord waren 14 Reisende.

Da die Autobahn durch die Bergungsarbeiten vollständig gesperrt werden musste, kam es zu langen Staus. Ausgerechnet dort kam es am Nachmittag bei Idstein zu einem weiteren tödlichen Unfall. Ein Autofahrer war mit seinem Pkw am Stauende in einen Lastwagen gefahren. Der Mann wurde tödlich verletzt.

Zur Vermeidung von schweren Auffahrunfällen mit Lastern fordert der Automobilclub von Deutschland (AvD) mehr Kontrollen. Lkw-Fahrer stünden wegen ihres eng getakteten Zeitplans enorm unter Druck, sagte AvD-Sprecher Herbert Engelmohr. „Die Wildwest-Situation auf den Autobahnen darf nicht zulasten des Pkw-Fahrers gehen.“ Ein Fortschritt seien automatische Notbremsassistenten für Lkws, die aber bislang nur für Neufahrzeuge vorgeschrieben seien. Außerdem müsse das Abschalten der Systeme ausgeschlossen werden.