Tokio.

Eine Grundschule in Tokio will modisch nichts dem Zufall überlassen: Sie kauft ihre neuen Schuluniformen beim italienischen Modehaus Giorgio Armani ein. Die Eltern zeigen sich wenig begeistert, denn eine solche Uniform kostet rund 80.000 Yen (600 Euro).

Die Modemarke Armani betreibt nur wenige Hundert Meter von der Schule entfernt ein Geschäft. Nach Angaben des Schulleiters soll die Zusammenarbeit helfen, das prestigeträchtige Stadtviertel Ginza besser repräsentieren zu können.

Das sehen viele Eltern aber anders. „Ich bin überrascht und verwundert, dass eine solche Luxus­marke als Uniform für Grundschüler ausgesucht wurde“, teilte eine Mutter schriftlich mit. „Ich mache mir Sorgen, dass ein falscher Gedanke, dass etwas Teueres gut und etwas Billiges schlecht ist, auf Kinder übertragen werden könnte.“

Selbst die japanische Politik hat sich inzwischen in dem Streit zu Wort gemeldet. So ließ Finanzminister Taro Aso mitteilen, dass der Preis für die Grundschuluniformen zu hoch sei, und Bildungsminister Yoshimasa Hayashi sagte, dass die Schule ihren Plan vorher gründlich mit den Eltern hätte besprechen sollen. In Japan kostet eine gewöhnliche Schuluniform umgerechnet rund 140 Euro.