Wien.

Die Staatsoper in Wien hat am Donnerstagabend wieder die Bühne für das wichtigste gesellschaftliche Ereignis Österreichs abgegeben. Zum 62. Opernball tanzten rund 5000 Gäste, darunter Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 144 Debütantenpaare eröffneten den Ball in der zu einem gewaltigen Tanzsaal umgebauten Oper. Die Polka „Stürmisch in Lieb und Tanz“ von Johann Strauß Sohn war die musikalische Untermalung der Eröffnungs-Choreographie.

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen führte die Gästeliste an. Er hatte den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in seine Loge eingeladen. Im Rampenlicht stand auch Österreichs neuer Kanzler Sebastian Kurz. Der 31-Jährige war mit seiner Freundin zum ersten Mal beim Opernball. Kurz zählte die Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie zu seinen Gästen, die sich dem Kampf gegen die Genitalverstümmelung von Frauen verschrieben hat. Der 85-jährige Unternehmer und Gesellschaftslöwe Richard „Mörtel“ Lugner hatte für den Ball die US-Schauspielerin Melanie Griffith (60) angeheuert. Auf der Gästeliste standen diesmal auch US-Schauspielerin Lily James („Die dunkelste Stunde“), Schauspieler Heiner Lauterbach und Modedesigner Harald Glööckler.

Für Aufsehen sorgte eine Femen-Aktivistin, die am Roten Teppich vor dem Opernhaus gegen den Besuch von Poroschenko mit entblößtem Oberkörper protestierte. Die 25-jährige Aktivistin wurde von der Polizei abgeführt. Unter dem Motto „Eat the Rich“ hatte die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) zum Protest gegen die soziale Ungleichheit im Land aufgerufen. Zum Auftakt kamen aber nur wenige Demonstranten.