Bei der Körperpflege haben Schaumschläger Konjunktur. In New York füllt man jetzt Rotwein in die Wanne

Im New Yorker Wellness-Tempel Aire Ancient Spa wird eine besondere Form von Hautpflege angeboten. Der Trend geht weg vom biederen Fichtennadelbad oder banalen Badedas-Bläschen. Experten reden schon vom „Schaumsterben“. An ihre Haut lassen manche Spa-Benutzer lieber den vergorenen Saft spanischer Tempranillo-Trauben. Das Bad im Rotwein soll angeblich die „vorzeitige Hautalterung“ stoppen – was Experten bezweifeln.

450 Dollar kostet ein 30-minütiges Bad unter der Woche, von Freitag bis Sonntag muss man 550 Dollar abdrücken. Weintherapie nennt sich das, äußerlich angewandt, wenn man es mit Massagen kombiniert. Die Comedian Harmonists müssen so etwas geahnt haben, als sie sangen: „Lass mich dein Badewasser schlürfen.“ Hauptsache, das Zeug ist nicht korkig.

So ungewöhnlich ist die Sache aber auch nun wieder nicht. Kleopatra badete schon vor Urzeiten in Eselsmilch, und Onkel Dagobert macht gern mal einen Köpper in seinen Talersee. Ziemlich raffiniert ist dieses Badezusatz-Rezept, das ein unschlagbares Mittel gegen Müdigkeit sein soll: Man nimmt eine Handvoll geschnittene Rosmarinblätter und kocht sie zehn Minuten in 50 ml Sahne und 100 ml Milch. Die Blätter entfernen, 2 Eigelb, 2 TL Honig, 2 TL Babyshampoo und 1 EL Wodka dazu.

Wenn Sie Ihren Alabasterkörper nicht in Rotwein marinieren wollen, können Sie mit Hinweis auf einen Trend von der Grillfront ablehnen. Flüssige Marinade ist out, Profis würzen Fleisch mit trockenen Zutaten, mit Dry Rub. Das Motto lautet: Marinieren, ohne zu kleckern. Rotweinflecken können nämlich sehr hartnäckig sein.