Ein leichtes Thema hat sich Jürgen Zimmerer (52) nicht ausgesucht für sein Wissenschaftler-Leben. Als Professor für Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika ist sein Fachgebiet die vergleichende Genozid- und Kolonialforschung. Jetzt stellte er ein neues wissenschaftliches Projekt im Völkerkundemuseum vor. Zimmerer untersuchte unter anderem, wie die Unterwerfung Deutsch-Südwestafrikas mit der Rassenideologie der Nationalsozialisten zusammenhängt: „Kolonialgeschichte wird da nämlich oft ausgeblendet.“ Als Wissenschaftler hat er an vielen Orten studiert und geforscht: Nach Stationen in Regensburg, Kiel, Oxford, Freiburg, Sheffield oder dem portugiesischen Coimbra hat er seit 2010 einen Lehrstuhl an der Hamburger Uni inne.

Dort hat er Beachtliches bewegt: 2014 wurde die europaweit einmalige Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ eingerichtet, deren Projekte die Fachwelt begeistern und deren Vorlesungen überrannt werden. Da bleibt nicht viel Freizeit. Wenn er dann doch mal Zeit hat, geht er gern schwimmen oder wandern, am liebsten mit seiner Familie. Oder er liest ein Buch. Fachliteratur natürlich.

Seite 20 Hamburgs Kolonialgeschichte