Berlin. Beim Ringen um eine neue Regierung vertagen sich Union und SPD noch einmal auf heute

Zum Schluss hakt es gewaltig: CDU, CSU und SPD haben sich gestern Abend bei den Verhandlungen zur Bildung einer neuen Großen Koalition zum zweiten Mal vertagt. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte, es gebe noch einige strittige Punkte. Er gehe davon aus, dass an diesem Dienstag den ganzen Tag weiter verhandelt werden müsse. Er bleibe aber optimistisch, dass es am Ende klappen werde. Man wolle zum Abschluss kommen, sagte er.

Ein wesentlicher Streitpunkt ist die von der SPD gewünschte Vermeidung sachgrundloser Befristungen für Jobs, unter denen viele jüngere, gering qualifizierte oder ausländische Arbeitnehmer leiden. Weiteres zentrales Konfliktthema ist die Gesundheitspolitik. Hier sucht die SPD einen Weg aus der „Zwei-Klassen-Medizin“. Laut Teilnehmerkreisen machte die Union der SPD in den Gesprächen deutlich, dass man deren Wünsche in diesen Bereichen nicht so weit entgegenkommen könne, wie dies die Sozialdemokraten erwarteten.

Sollte es heute Abend oder in der Nacht einen Durchbruch geben, wollen die Parteivorsitzenden den Koalitionsvertrag am Mittwoch der Öffentlichkeit vorstellen. Die SPD-Basis muss dem Vertrag allerdings noch zustimmen. Für die Befragung werden rund drei Wochen veranschlagt. Der Ausgang gilt als offen.

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