Rissen.

Es könnte das Ende im Streit um die Ansiedlung eines Aldi-Marktes an der Rissener Landstraße bedeuten oder den Anfang juristischer Auseinandersetzung. Klar ist: Die von der Politik in Auftrag gegebene Plausibilitätsprüfung der vorliegenden Gutachten ist abgeschlossen und kommt zu einem deutlichen Ergebnis. Demnach hätte das Bauprojekt außerhalb des Ortskerns in dieser Form keine Chance, das geht aus der Drucksache zum kommenden Planungsausschuss hervor. Der wird sich mit dem Thema am morgigen Mittwoch, 7. Februar, von 18 Uhr an im Technischen Rathaus befassen.

Wie berichtet, plant der Discounter den Bau einer neuen Filiale mit 1060 Quadratmetern Verkaufsfläche und 14 Wohnungen im Obergeschoss. Dafür soll ein Bürogebäude weichen. Das Projekt stößt bei Nachbarn und Mitbewerbern auf wenig Gegenliebe. So hat die Rewe Group, die einen Penny- und einen Rewe-Markt im Rissener Ortskern betreibt, große Bedenken angemeldet und ein Gegengutachten zu der von Aldi beauftragten Verträglichkeitsanalyse erstellen lassen. Das Rewe-Gutachten kommt im Unterschied zur Aldi-Analyse zu dem Ergebnis, dass durch die Ansiedlung außerhalb des Ortskern massiv Kaufströme aus dem Zentrum abgezogen würden.

Die Bezirkspolitiker hatten daraufhin die Verwaltung mit einem Gutachten-Check durch einen Dritten beauftragt. Diese Plausibilitätsprüfung ergab nun, dass die geplante Aldi-Ansiedlung weder mit den Hamburger Leitlinien für den Einzelhandel noch mit dem Nahversorgungskonzept des Bezirks vereinbar wäre. Zudem würde keines der Gutachten die Verträglichkeit des Vorhabens mit dem Stadtteilzentrum Rissen zweifelsfrei nachweisen.