Hamburg. Insolvenzantrag für Schullandheim auf Sylt zurückgezogen. Behörde und private Spender gaben 380.000 Euro

Das bei Hamburger Kindern seit Generationen beliebte Schullandheim Puan Klent auf Sylt ist gerettet. Die Stiftung, die das Jugenderholungsheim in den Rantumer Dünen seit 1937 betreibt, hat ihren Insolvenzantrag zurückgenommen.

„Wir sind wieder zahlungsfähig, der Betrieb kann planmäßig mit dem vorhandenen Personal weitergehen und ist für die kommenden Jahre gesichert“, sagte Jörg Simsky, der stellvertretende Vorsitzende der Betreiberstiftung, die im Dezember 2017 Insolvenz angemeldet hatte. Möglich geworden sei die Rettung dank einer Zuwendung der Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Basfi) von gut 200.000 Euro. Zudem konnten private Spenden in Höhe von 180.000 Euro eingeworben werden. Den Durchbruch hatte eine gemeinsame Sitzung der Stiftung mit der Behörde und dem vorläufigen Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder gebracht.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) spricht von einer „guten Nachricht“. „Wir haben zusammen die Grundlage geschaffen, dass der Betrieb gesichert ist und die Stiftung nun die Zukunft gestalten kann. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere Herrn Schröder, für die konstruktive Zusammenarbeit und Vermittlung.“

Die wirtschaftliche Sanierung ist verbunden mit einer neuen Organisationsstruktur: Die Stiftung wird weiterhin formell Betreiber der Einrichtung sein. Allerdings wird, wie von der Sozialbehörde gefordert, ein hauptamtlicher Vorstand installiert, der die Geschäftsführung übernimmt. Diesen Posten wird interimsmäßig der Bremer Horst Bötcher (65) übernehmen, der auf die wirtschaftliche Sanierung gemeinnütziger Häuser spezialisiert ist.

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