New York.

Wohin mit dem Tier, wenn man unterwegs mal eben ins Café oder Kaufhaus will? Chelsea Brownridge aus New York hatte eine Idee: Sie erfand die abschließbare voll vernetzte Hundehütte. Tierfreunde aber sind empört und lehnen den „Hundeknast“ ab.

Auch die Hunde wissen noch nicht so ganz, was sie von ihrem „Smarthome“ zu halten haben. Wie Riley. Erst weicht er etwas zurück, als sich die Türe öffnet, dann schnüffelt er an dem weißen Aluminiumkasten, schließlich setzt er vorsichtig den ersten Fuß hinein. „Gut gemacht“, ruft Traci Gillers, 34, aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, klatscht in die Hände und streichelt ihren beigefarbenen Labrador. Dann schließt sie sanft die Tür und winkt Riley zum Abschied durch die durchsichtige Tür zu.

Der weiße Aluminiumkasten in Hausform mit Spitzgiebel ist ein „Dog Parker“. Vor knapp einem Jahr tauchten die ersten der kleinen Hightech-Hundehütten in Brooklyn auf, inzwischen sind es mehr als 50 Stück.

Die Hundeparkhäuser sind mit Heizung, Frischluftzufuhr, Klimaanlage, einer Videokamera und UV-Licht ausgerüstet, das in den Leerzeiten zwischen den Hundegästen Bakterien, Viren und Schimmelpilze abtöten soll. Jeden Tag kommt zusätzlich jemand, der die Box gründlich reinigt, so die Eigenwerbung des New Yorker Start-ups.

Abgerechnet wird das Ganze wie beim Carsharing: Man meldet sich bei einer App an, die freie Boxen anzeigt. Zugang mit einer Dog-Parker-Karte. Ist die Tür verschlossen und der Hund verstaut, kostet der Aufenthalt 20 Cent pro Minute für höchstens 90 Minuten – Livebilder des Hundes? Klar, via Smartphone.

Chelsea Brownridge, 33, hatte die Idee zu den kleinen Luxuskabinen vor drei Jahren. „Ich fand es immer schwierig, mit meinem Terrier-Mischling Winston zum Einkaufen zu gehen. Ich wollte ihn am Abend nach der Arbeit nicht noch länger alleine zu Hause lassen. Im Auto einsperren, ging nicht. Das Anbinden vor dem Supermarkt war auch nicht so toll, immer wieder mal gab es Zwischenfälle mit anderen Hunden oder Leuten, die Winston ärgerten oder streicheln wollten.“ Nach der Idee, ein absperrbares, sicheres „Kurzzeit-Zuhause“ für Hunde zu entwerfen, folgten erste Testhütten in der heimischen Garage, dann der Businessplan, schließlich ein Investor, inzwischen hat Dog Parker 50 Mitarbeiter.

Erste Reaktionen der Hundebesitzer sind gemischt. Dog-Parker-Nutzer sind begeistert über die neue Freiheit. Skeptischere Zeitgenossen mokieren sich über den „Hundeknast“, „Abstellkisten“ oder „Tierschließfächer“.