Bloß nicht. Richtig joggen geht nur mit der richtig teuren Kleidung. Thermodynamik, Baby!

Kennen Sie das auch? Man hat sich nach bestem Wissen und Gewissen angekleidet, aber mit Blick auf die anderen ist das Eigen- und Fremdurteil schonungslos: total underdressed! Oder um es in unserer schönen Sprache zu sagen: so was von falsch angezogen.

Das passiert einem heutzutage, im Zeitalter der modischen Fein-Kristallisierung, wie wir das Phänomen an dieser Stelle nennen möchten, nicht nur beim doch informell gedachten Abendessen mit dem Chef und seiner Gattin oder der Partyverabredung, sondern sogar auf der Laufstrecke. Was da alles an sportiven Big Stylern unterwegs ist, man schlackert mit den Ohren!

Hautenge Kleidung oben- und untenrum allüberall, neonfarbene Stirnbänder, Laufuhren natürlich auch – da sieht man mit seiner ausgeleierten, grauen Jogginghose natürlich alt aus. Die Lösung: sofort die Rennerei einstellen und flugs ins Sport-Kaufhaus. Denn viel mehr Spaß als Schwitzen, wer wüsste es nicht, macht bekanntlich das Besorgen der richtigen, atmungsaktiven Kleidung. Es geht um Thermodynamik, Baby! Auch beim Zücken der Kreditkarte. Besonders dort muss der Luftwiderstand gleich null sein.

Freizeitsportler geben in Deutschland, das belegt eine Umfrage, im Schnitt 725 Euro im Jahr für ihren Körperertüchtigungsspaß aus. Kleidung und Ausrüstung sind dabei freilich nicht der Hauptposten. Am meisten Geld stecken die Fitness-Fans in Fitness-Urlaube, und natürlich reden sie sich dabei nur ein, dass sie beim Strandlauf auf Fuerteventura nachdrücklicher Kondition bolzen als beim Traben um den Isebekkanal.

Der Isebekkanal ist bekanntlich die Jogginghose unter den Laufstrecken.