Stefan Heße (51), Hamburgs Erzbischof, trägt in seinem Bischofswappen ein Herz mit einem Kreuz. Mit der Symbolik will Heße, der seit 2015 oberster Hirte der Katholiken im Norden ist, an einen seinen Vorgänger erinnern: Bischof Niels Stensen (1638–1686). Wie tief bewegt mag nun der in Köln geborene Sohn eines Bäckers sein, dass ausgerechnet auch das nach Stensen benannte katholische Gymnasium geschlossen wird.

Vielleicht hat sich Heße, der seine Gemeinde zu Silvester angesichts der desolaten Finanzlage auf Reformen und sogar „Revolutionen“ einschwor, jetzt wie einst Jesus zum Beten in die Wüste zurückgezogen. Viele Eltern sind empört, dass sich Deutschlands jüngster Bischof nicht blicken lässt. Dass er öffentlich schweigt. „Für Gott ist alles möglich“, heißt es auf Heßes Wappen. Vielleicht redet Gott mit ihm, damit sein Bischof in Hamburg endlich spricht.

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