... und der Installateur hat’s schwör. Von einer Hitparade der Berufe und einem vergessenen Gewerbe aus Hamburg

Es gibt Berufe, die einfach verschwinden. Die Zeilen, die Sie gerade lesen, wären vor 40 Jahren noch von Schriftsetzern gesetzt und in Blei gegossen worden. Obwohl die Schriftsetzer in Verlagen und Redaktionen sehr beliebt waren, wurden sie durch Computer ersetzt. Diese werden nun von Menschen bedient, die irgendwie auch Schriftsetzer sind.

Keiner mag sich ausmalen, dass es eines Tages womöglich anderen beliebten Berufen an den Kragen gehen könnte. Zimmermännern und Dachdeckern zum Beispiel. Diese beiden Berufsgruppen stehen derzeit in der Gunst von Deutschlands Bauherren ganz oben. Das hat eine Umfrage der Bauherren-Berater Almondia ergeben. Während Dachdecker die Lieblinge der Häuslebauer sind, weil sie als Einzige offenbar den Überblick haben, rangieren Installateure für Bad, Klo und Heizung in der Prestigeskala ganz unten.

Doch die sexy Dachdecker und Zimmerfrauen sollten sich nicht allzu lange in Sicherheit wiegen. Denn inzwischen sind Roboter in Gestalt von 3-D-Druckern im Anmarsch. Sie können komplette Häuser erschaffen, ohne dass der Bauherr den Handwerkern ständig Kaffee kochen muss. Deshalb könnten in ferner Zukunft auch diese Berufe verschwinden, wie vor Jahrzehnten Stellmacher verschwunden sind, die Räder gefertigt haben. Oder die Ameisler, die im Wald die Puppen von Ameisen sammelten, um sie als Tierfutter zu verhökern.

Verschwunden ist auch der ehrenwerte Beruf der Amme, die gegen Bares fremden Babys körpernah ihre Milch gab. Auch von den Abtrittanbietern redet keiner mehr. Diese zogen einst mit Holzeimern durch Hamburg und waren für die spontane Notdurft der Spaziergänger zuständig. Zum Schutz vor neugierigen Blicken hatten sie stets einen Mantel parat. Angesichts des Mangels an öffentlichen Toiletten wäre der Beruf eines Abtrittanbieters heute vielleicht eine profitable Geschäftsidee. Handwerk hat eben goldenen Boden!