Hamburg. Auch Jungheinrich, Vattenfall, Haspa, Globetrotter und Industrieverband üben im Abendblatt harsche Kritik

Ein Dreivierteljahr ist der Machtwechsel in der Hamburger Handelskammer nun her. Und die Kritik an der Führung um den neuen Präses Tobias Bergmann ebbt nicht ab. Im Gegenteil. Immer mehr renommierte Unternehmer in der Stadt gehen mit Bergmann und seinen Mitstreitern hart ins Gericht. Insbesondere der eingeschlagene Sparkurs der Handelskammer steht in der Kritik, aber auch fehlende Inhalte und die Erhöhung der Pflichtbeiträge für Großunternehmen. Sogar der Ruf nach Neuwahlen für das Plenum wird nun lauter.

„Wenn man auf die bisherige Arbeit der Kammer und die Zerstrittenheit im Präsidium schaut, wären Neuwahlen der beste Weg“, sagte der Chef der Drogeriemarktkette Budnikowsky, Cord Wöhlke, dem Abendblatt. Er fühle sich nicht mehr von der Handelskammer vertreten. Auch Globetrotter-Geschäftsführer Andreas Bartmann, der frühere Vizepräses der Handelskammer, fordert Neuwahlen: „Wir können nicht noch weitere zwei Jahre bis zu den nächsten Kammerwahlen warten, weil bis dahin Entscheidungen für die Kammer getroffen werden, die sich nicht mehr zurück­drehen lassen. Deshalb brauchen wir jetzt Neuwahlen.“ Andere wichtige Hamburger Unternehmer wie Haspa-Chef Harald Vogelsang, Jungheinrich-Chef Hans-Georg Frey, der Vorsitzende des Industrieverbands Hamburg, Michael Westhagemann, und der Hamburger Vattenfall-Chef Pieter Wasmuth üben ebenfalls harsche Kritik an der neuen Kammerspitze. Mit Blick auf den angekündigten Personalabbau am Adolphsplatz spricht Frey im Abendblatt sogar von einem „Skandal“.

Handelskammer-Chef Bergmann sagte, er bedaure, dass sich einige Firmen derzeit nicht von der Handelskammer repräsentiert fühlten. „Wir haben aber ein ganz starkes Mandat.“

Seite 7 Der Unmut wächst