Barmherzigkeit, Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft. Sie sei Lehrerin geworden, weil sie Werte vermitteln will, die wichtig fürs Leben sind, sagt Bettina Evers-Hoffs (57). „Die katholische Schule als Arbeitgeber zu wählen war deshalb eine ganz bewusste Entscheidung.“ Dass das Erzbistum jetzt Schulen schließen will – auch die Franz-von-Assisi-Schule in Barmbek-Nord, an der sie unterrichtet –, empfindet die überzeugte Katholikin fast als Verrat. „Wir sind doch kein DAX-Unternehmen, das ausschließlich unter Wirtschaftsaspekten geführt wird!“

Im Privatleben hat Bettina Evers-Hoffs die Werte, die ihr wichtig sind, an ihre drei Kinder weitergegeben, deren Konfessionen die Patchworksituation in der Familie abbilden: Die beiden älteren Töchter sind katholisch wie die Mutter, der Sohn protestantisch wie der Vater. Zum Ausspannen fährt die Familie nach Mecklenburg, ins eigene Bauernhaus. „Dort im Garten und in der Natur zu sein ist wunderbar“, sagt die Lehrerin. Und ja auch sehr wertvoll.

Seite 16 „Unchristliche Schließungen“