Der britische Songwriter Jake Bugg kommt mit „Hearts That Strain“ ins Gruenspan

Ein Fan von Countrymusik ist Jake Bugg schon sehr lange. Da war es nur folgerichtig, dass er sich in die Country-Hochburg nach Nashville aufgemacht hat, um dort sein viertes Album „Hearts That Strain“ aufzunehmen und sich gleich dem nächsten bedeutenden Produzenten anzuvertrauen. Nach Rick Rubin, der den jungen Engländer auf seinem zweiten Album „Shangri La“ unterstützt hat, arbeitete Jake Bugg diesmal mit Dan Auerbach zusammen. Die eine Hälfte der Black Keys betreibt seit einigen Jahren ein Studio in der Musikstadt in Tennessee.

Exzellente Kontakte zur dortigen Szene besitzt er natürlich auch. Bugg musizierte auf seinen neuen Songs unter anderem mit Musikern der Memphis Boys. Schlagzeuger Gene Chrisman und Keyboarder Bobby Wood haben vor Urzeiten für Elvis Presley, Bobby Womack, Aretha Franklin und Dionne Warwick im American Sound Studio in Memphis aufgenommen. „Unglaublich, wie professionell und schnell diese Legenden die Songs eingespielt haben“, lobte Bugg die Session-
Musiker, die dreimal so alt sind wie er.

Gegenüber dem Vorgängeralbum „On My One“ ist Jake Bugg wieder zu einem akustischeren Stil zurückgekehrt. „On My One“ hält er selbst für etwas überproduziert, die Songs auf „Hearts That Strain“ bestechen durch große Klarheit und setzen die Stimme des Sängers aus Nottingham in den Mittelpunkt. Ein Countryalbum ist es trotz der Reise nach Nashville nicht geworden. Doch auf „Southern Rain“ erklingt eine typische Pedal-Steel-Gitarre und Bugg singt mit „Waiting“ ein Country-Duett, das zu den Höhepunkten der Platte gehört.

Noah, Schwester von Miley Cyrus, sang mit Jake Bugg ein Duett

Seine Partnerin darauf ist Noah
Cyrus, die jüngere Schwester von Superstar Miley Cyrus. Noah, gerade erst 18 Jahre alt geworden, gilt als großes Gesangs­talent und hat bereits erfolgreich als Schauspielerin gearbeitet. Demnächst soll ihr Debütalbum erscheinen.

Bugg, der mit zwölf Jahren mit dem Gitarrespielen angefangen hat, ist ein sehr emsiger Songschreiber. Seit 2012 hat er bereits vier Alben veröffentlicht. „Songs zu schreiben und aufzunehmen, bedeutet mir am meisten“, sagt der 23 Jahre alte Künstler. Zu Beginn seiner Karriere wurde Jake Bugg oft mit Bob Dylan verglichen. Äußere Ähnlichkeiten mit dem jungen Dylan waren zwar vorhanden, doch aktuelle politische Songs schreibt Bugg nicht. Ihn interessieren mehr persönliche Themen und sozialkritische Stoffe.

In „Slumville Sunrise“ vom Album „Shangri La“ zum Beispiel erinnert er sich an seine eigene Kindheit und Jugend in Clifton. Das ist ein heruntergekommenes Viertel in Birmingham, in dem Jake Bugg aufgewachsen ist. Auch in „Two Fingers“ vom Debütalbum wird Clifton ausdrücklich erwähnt. Darin geht es um Familienstreitigkeiten in der engen Sozialwohnung, wie er sie selber erlebt hat.

Wenn der Sänger und Gitarrist mit seiner Band am 28. Januar ins Hamburger Gruenspan kommt, werden diese Nummern bestimmt auf seiner Setliste auftauchen, denn sie gehören zu den Songs, die Jake Buggs künstlerische Identität ausmachen.

Jake Bugg So 28.1., 20.00, Gruenspan
(S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten
zu 29,45 im Vorverkauf; www.jakebugg.com