Edinburgh.

Kaiserschnitte schützen Mütter langfristig vor Inkontinenz und Problemen mit dem Beckenboden. In nachfolgenden Schwangerschaften aber erhöht sich das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt sowie von Komplikationen rund um die Plazenta. Dies berichten Wissenschaftler nach einer Auswertung von Studien zu den physischen Langzeitfolgen von Kaiserschnitten im Vergleich zu vaginalen Geburten.

Die Informationen sollen begründete Entscheidungen über die Art der Entbindung ermöglichen und eine angemessene, individuelle Planung der Geburt erleichtern, schreiben die Forscher im Fachblatt „Plos Medicine“. Sie untersuchten für ihre Studie auch die Langzeitfolgen für die per Kaiserschnitt geborenen Babys: Diese hatten bis zum Alter von zwölf Jahren ein erhöhtes Risiko für Asthma und bis zum Alter von fünf Jahren ein erhöhtes Risiko, starkes Übergewicht zu entwickeln. Weltweit nimmt die Zahl der Kaiserschnitte zu. In Deutschland hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts der Anteil der Kaiserschnitte an den Geburten zwischen 1991 und 2016 verdoppelt: Die Rate stieg von 15,3 auf 30,5 Prozent.