Zermatt/münchen.

Diesen Urlaub werden die 9000 Touristen, die seit Sonnabendabend im Schweizer Wintersportort Zermatt festsitzen, lange nicht vergessen. Nicht nur, dass der Ort von der Außenwelt abgeschnitten ist – in Zermatt herrscht eine besonders hohe Lawinengefahr. So wie in weiten Teilen des Alpenraums: In der Schweiz haben die Verantwortlichen die höchste Gefahrenstufe (sehr groß) ausgerufen, in den bayerischen Alpen gilt die Warnstufe vier von fünf.

Alarmstufe Dunkelrot – wann sich die Situation normalisiert, ist nicht absehbar. Eine Sprecherin des Schweizer Wetterdienstes zieht einen Vergleich zum sogenannten Lawinenwinter im Januar und Februar 1999 und der Tragödie von Galtür in Tirol: Der Ort wurde damals nach wochenlangen Schneefällen von einer gewaltigen Lawine erfasst, 31 Menschen kamen uns Leben. „Man ist natürlich angespannt, die Situation ist kritisch“, sagt Michael Bründl vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut in Davos. Nahe dem Chiemsee hat es bereits ein Todesopfer gegeben: Ein 30-Jähriger aus Sachsen wurde am Sonntag während einer Skitour im Geigelsteingebiet verschüttet. Vier andere Wintersportler wurden gerettet.

In der Schweiz gab es mancherorts innerhalb einer Woche drei Meter Neuschnee. Wie in Zermatt sitzen viele Urlauber fest. St. Anton in Österreich war am Montag ebenso wenig erreichbar wie auch das Skiresort Livigno in der italienischen Lombardei. Im österreichischen Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür waren 10.000 Touristen gefangen. Alfons Parth, Chef des örtlichen Tourismusverbandes bittet um Gelassenheit: „Es gibt immerhin viel Schlimmeres, als im Paznauntal eingeschlossen zu sein.“ Es seien genügend Lebensmittelvorräte vorhanden.

Urlauber warten auf Endeder Schneefälle

Während die eingeschneiten Touristen darauf warten, dass die Straßen wieder passierbar werden, überdenken viele Menschen wegen des extremen Wetters ihren geplanten Winterurlaub. Die Prognose verheißt nichts Gutes: Da es in den bayerischen Alpen in den nächsten Tagen mild bleibe, werde auch die Lawinensituation weiterhin angespannt sein, stellt der dortige Lawinenwarndienst klar. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten seien nicht zu empfehlen.