Man käme nicht darauf, aber Amadeus Templeton, der große Dunkel­haarige mit dem geschliffenen Hochdeutsch, ist gar kein Hamburger. Er ist Schwabe, ein gut assimilierter. Templeton, heute ist er 42, lebt in Hamburg, seit er in den 90er-Jahren das Cellostudium an der Musikhochschule begann. Als Cellist tritt er allerdings nur noch selten auf, schließlich haben sich Templeton und sein Kumpel, Seelenverwandter und Cellokollege Boris Matchin mit Haut und Haar ihrem Projekt „Tonali“ verschrieben. Nicht umsonst sprechen die beiden oft von der „Tonali-Familie“.

Mit seiner wirklichen Familie wohnt Templeton ganz in der Nähe vom Kleinen Kielort, wo Tonali sein Büro und nun auch einen Konzertsaal hat. „Das Grindelviertel ist unser Paradies“, schwärmt er. „Es ist friedlich, es ist jung, es ist international durch die Uni. Es gibt süße Cafés, und es leben immer mehr Künstler dort.“ Wochenends flüchten er, seine Frau und die beiden Töchter zum Spazierengehen trotzdem aus der Stadt, und in den Ferien fahren sie in die Berge oder ans Meer, jedenfalls in den Süden. Der fehlt Templeton hin und wieder nämlich doch.

Seite 20 Neuer Konzertsaal für Hamburg