Eine Entdeckung der Uni Peking lässt Autoren hoffen: Hilft ein Tässchen gegen Schreibblockaden?

Das Teetrinken ist in Deutschland ja eher ein Synonym für eine gewisse Zögerlichkeit, während man in China schon lange sagt: „Tee erleuchtet den Verstand, schärft die Sinne, verleiht Leichtigkeit und Energie und vertreibt Langeweile und Verdruss.“

Das klingt, als handele sich mindestens um eine Art Zaubertrank. Es erklärt aber vielleicht auch, warum Forscher von der Universität Peking der Wirkung des Aufgussgetränks, von dem die Briten behaupten, es verbessere die Kreativität, mal auf den Grund gehen wollten. Sie gaben Studenten Aufgaben und Getränke, die eine Hälfte bekam Wasser, die andere Tee. Die Teetrinker schnitten tatsächlich besser ab, was die Journalisten vom „Telegraph“ zu der Behauptung trieb, Tee helfe auch gegen Schreibblockaden. Das wiederum ließ die Kollegen vom „Guardian“ nicht ruhen, und sie fragten einige Autoren nach ihrer Meinung.

Bei einer Blockade empfiehlt die Schriftstellerin Jenn Ashworth, vom Schreibtisch aufzustehen. „Ich höre, manche Autoren gehen spazieren. Aber ich bin dazu zu faul und möchte nicht gern so weit vom Wasserkessel entfernt sein.“ Katie Ford sieht den Tee so: „Man rennt zwar andauernd auf Klo, aber ich glaube, er hilft.“ Tracy Chevalier hat folgende Erfahrung gemacht: „Es ist die Pause, das Weggehen und das Kesselaufsetzen, das den Unterschied ausmacht. Ich komme zurück an den Schreibtisch, und manchmal ist das Problem dann gelöst, ohne dass ich überhaupt darüber nachgedacht habe.“

Aber vielleicht wirkt Tee auf Briten ja auch ganz anders als auf Kontinentaleuropäer. Kleine Geschmacksprobe aus „Deutschland, ein Wintermärchen“ von Heinrich Heine: „Die Göttin hat mir Thee gekocht / und Rum hineingegossen: / Sie selber aber hat den Rum / Ganz ohne Thee genossen.“