Peking. Auf der Suche nach einem Gegenmittel haben Forscher einen Skolopender auf einen ungleich größeren Gegner angesetzt.

Auf der Suche nach einem Mittel gegen das Gift von Hundertfüßern haben Forscher in China das Krabbeltier gegen einen ungleich größeren Gegner antreten lassen: Sie brachten einen etwa drei Gramm schweren Hundertfüßer mit einer 45 Gramm schweren Maus zusammen. Dank seines starken Giftes brauchte der Hundertfüßer nur etwa eine halbe Minute, um seine deutlich größere Beute niederzuringen. Das berichten Wissenschaftler des Zoologischen Instituts der südchinesischen Stadt Kunming in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Hohe Gift-Quote in Hawaii

Ähnlich wie einige Spinnen- oder Skorpionarten verfüge die untersuchte Hundertfüßer-Art Scolopendra subspinipes mutilans mit ihrem Gift über eine einfache aber mächtige Waffe, um die physiologischen Systeme seiner Gegner auszuschalten. Vergiftungen durch die Tiere treten nach Angaben der Forscher häufig auf. In Hawaii waren demnach von 2007 bis 2011 ​Hundertfüßer-Bisse für elf Prozent der bekannten Vergiftungen durch Tiere verantwortlich.

Bisse können sogar zum Tod führen

In seltenen Fällen führten Bisse durch Hundertfüßer, die zur Gruppe der Tausendfüßer gehören, sogar zu Atemproblemen, Herzrhythmusstörungen oder zum Tod. Die Forscher fanden heraus, dass ein Wirkstoff namens Retigabin, der auch zur Behandlung von Epilepsie genutzt wird, die Folgen des Giftes lindern kann.