„Butter bei die Fische.“ Klar, diese Redewendung kennt jeder. Erst recht im Norden. Der Moment, wenn es losgeht. Wenn die Mahlzeit auf den Tisch kommt. Wenn Tacheles geredet wird.

Das Festival mit dem hübschen Namen „Mucke bei die Fische“, das am 20. Januar zum zweiten Mal im Molotow über die Bühne geht, verfolgt ganz ähnliche Ziele. Ab dem frühen Abend sind da junge Bands auf St. Pauli zu erleben, die jetzt durchstarten. Die heiß sind und es hoffentlich bleiben. Allesamt sind sie wenige Tage zuvor beim Eurosonic Nooderslag aufgetreten, jenem Festival im niederländischen Groningen, das durchaus mit dem hiesigen Reeperbahn-Festival vergleichbar ist. Die stilistische Bandbreite, die diese – noch – weitgehend unbekannten Acts abdecken, verspricht einen äußerst kurzweiligen Abend.

Da wäre zum Beispiel Weirds aus Leeds, die ein psychedelisches Blues-Rock-Monster entfesseln könnten. Oder Faid aus Berlin, die Gruppe entführt in elegische dunkle Synth-Pop-Gefilde. Spannend werden dürfte auch die Performance des norwegischen Quartetts Pom Poko, das sich zwischen Pop und Punk, Avantgarde und Rock bewegt. Auf ihrer Facebook-Seite kündigt die Band jedenfalls eine „gehörige Menge imaginäres Konfetti“ an. Nun gut.

Kopf und Augen auf, das gilt ebenfalls für den Power-Punkrock der britischen Formation Holy Moly And The Crackers und die funkigen Rave-Hymnen ihrer Landsleute von der Band Bad Sounds. Zudem zu entdecken gibt es die poppigen Singer-Songwriter-Songs des Schotten Callum Beattie, die tiefgründigen Düsterballaden des Belgiers Tamino und den feinsinnigen Akustik-Gitarrenpop von Jade­ Bird aus London, die bereits im September 2017 beim Reeperbahn-Festival den Anchor Award für aufstrebende Talente gewann.

Mehr Mucke bei die Fische geht kaum. Ein ganzes Aquarium voll.

„Mucke bei die Fische“ Sa 20.1., 19 Uhr, Molotow, Nobistor 14, Karten zu 13,20 Euro im Vorverkauf, Abendkasse 15 Euro