Hamburg. Nach Kritik des Michel-Hauptpastors stellt die Kulturbehörde klar: Besucher haben weiterhin freien Eintritt

Die Plaza der Elbphilharmonie bleibt für Besucher bis auf weiteres kostenfrei zugänglich. Mit dieser Entscheidung reagierte die Kulturbehörde auf einen Abendblatt-Bericht. Darin hatte Michel-Hauptpastor Alexander Röder wegen sinkender Besucherzahlen im Michel-Turm eine Eintrittsgebühr für die Plaza vorgeschlagen.

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte, aufgrund der großen Resonanz mit 4,8 Millionen Besuchern seit Eröffnung werde der freie Zugang zunächst weiterhin angeboten. Das gilt nach Angaben der Kulturbehörde auch über August 2018 hinaus. Bis dahin hatten Senat und Bürgerschaft den Gratis-zugang vorerst befristet. Wegen der erfolgreichen Wirtschaftslage sei nun aber eine Verlängerung möglich, deren Dauer von der weiteren finanziellen Entwicklung abhängt, hieß es. Ein erneuter Bürgerschaftsbeschluss ist in dieser Sache offenbar nicht notwendig. Die Internetbuchung für einen Plaza-Besuch kostet auch künftig 2 Euro.

Die kulturpolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen begrüßten die Entscheidung von Kulturbehörde, Elbphilharmonie-Geschäftsführung und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft.

Wie berichtet, verzeichnen die Hauptkirchen bei den Tourismuszahlen deutliche Rückgänge. Während der Plaza-Besuch gratis ist, werden für den Michel-Turm 5 Euro verlangt. In der Kanzlei von Hamburgs evangelischer Bischöfin Kirsten Fehrs wird die Debatte über mögliche Eintrittsgelder aufmerksam verfolgt. „Denn es kostet sehr viel Geld, Kirchen, Konzerthallen und andere Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Daher ist die aktuelle Diskussion wichtig“, sagte eine Kirchensprecherin. Propst Martin Vetter, Hauptpastor von St. Nikolai am Klosterstern, sagte dem Abendblatt: „Es gehört zu den Aufgaben der städtischen Tourismusförderung, insbesondere die Hauptkirchen aufgrund ihrer Architektur und Kunstwerke als bedeutende Sehenswürdigkeiten der Hansestadt zu bewerben.“ Hamburg Marketing bekräftigte derweil die Bereitschaft, das auch weiterhin zu tun. „Wir verstehen den Michel als einen Ort von besonderer Bedeutung für kulturaffine Zielgruppen“, sagte eine Sprecherin.

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