Buckeln vor den U-Bahn-Kunden: Berliner Verkehrsbetriebe verkaufen Sneaker mit integriertem Ticket

Die Berliner sind seit heute fit wie ein Turnschuh, genauer gesagt: fit wie zwei Turnschuhe. Noch genauer gesagt: fit wie zwei Turnschuhe in der Optik der Berliner U-Bahn-Sitzbezüge. Wem das befremdlich erscheint, ist vermutlich Hamburger.

Die Schuhe kommen von den Berliner Verkehrsbetrieben, kosten 180 Euro und gelten bis Ende des Jahres als Fahrschein in Berliner U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Fähren. In zwei Läden wurden die Schuhe verkauft, vor den Türen bildeten sich lange Schlangen.

Dennoch halten wir das Ganze für keine gute Idee. Denn es geht in Bussen und Bahnen nun nicht mehr nur ums Sein oder Nichtsein, sondern ums (Sitzbezug-)Design oder Nichtdesign. Die Fahrkartenkontrolleure werden sich in Zukunft tief, sehr tief bücken müssen, um das Schuhwerk zu überprüfen. Sie müssten deshalb zunächst mit speziellen Schulungen auf die neue Situation eingestellt werden, finden wir. Grundsätzlich stellt sich die Frage: Ist es überhaupt zumutbar, vor den Fahrgästen buckeln zu müssen?

Wir finden, Kontrolleure und Fahrgäste sollten sich auf Augenhöhe begegnen können. Möglich wäre das – zum Beispiel mit Fahrscheinen, die in Brillengestelle integriert werden. Liebe Berliner Verkehrsbetriebe, dieser Tipp ist kostenlos – wenn ihr ein Paar Schuhe schickt.