Scharbeutz. Andrera Lehrmann wurde von Arbeitskollegen am 29. Dezember vermisst gemeldet. Ihr Mann steht unter dem Verdacht, sie getötet zu haben.

Die Polizei sucht noch immer nach der Leiche der verschwundenen Andrea Lehrmann aus der Gemeinde Scharbeutz im Kreis Ostholstein. Die Suche werde unvermindert fortgesetzt, sagte die Sprecherin der Lübecker Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, am Freitag. Nähere Angaben wolle sie nicht machen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 41 Jahre alte Frau aus dem 200-Seelen-Ort Wulfsdorf bei Scharbeutz von ihrem Ehemann getötet wurde. Der 39-Jährige sitzt seit dem 6. Januar in Untersuchungshaft. Gegen eine ebenfalls im Haus der Familie lebende Frau bestehe dagegen kein Tatverdacht, sagte Hingst.

Die Frau war nicht zur Arbeit in einem Hotel erschienen

Der Ehemann bestreitet nach Angaben der Staatsanwaltschaft, seine Frau getötet zu haben. Die 41-Jährige war am 29. Dezember von Arbeitskollegen vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht zur Arbeit in einem Hotel in Scharbeutz erschienen war. Medienberichte, wonach die Frau mit einer Kollegin für mehrere Monate in die Schweiz reisen wollte, wollte Hingst nicht kommentieren.

Die Polizei sucht weiter nach Zeugen, die etwas zum Verbleib von Andrea Lehrmann sagen können. Die Vermisste ist knapp 1,70 Meter groß und von kräftiger Statur, sie hat blondes Haar. Die Mordkommission bittet Zeugen darum, sich unter der Rufnummer 0451- 13 10 zu melden.

Das Verschwinden der 41-Jährigen weckt Erinnerungen an einen Fall, der als Prozess um den Mord ohne Leiche in die Annalen des Lübecker Landgerichts einging. Dabei ging es um eine wohlhabende Geschäftsfrau aus Ratzeburg im Kreis Herzogtum Lauenburg, die im Januar 1999 spurlos verschwand. Ihre Leiche wurde bis heute nicht gefunden.

Obwohl ihr Ehemann immer wieder seine Unschuld beteuerte, wurde er in zwei Indizienprozesses wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er nahm sich 2003 in der Justizvollzugsanstalt das Leben.