Laut Ernährungsreport 2018 verzehren wir mehr Fleisch, als uns guttut. Warum der Osten am gesündesten isst

Das neue Jahr ist erst eine Woche alt, aber so viel steht schon fest: Jeder von uns hat bereits ein Kilo Fleisch gegessen. „Nein, nein“, werden Veganer, Vegetarier und Frutarier angewidert aufbegehren. Doch die Statistik bleibt dabei. Laut Ernährungsreport 2018 isst jeder dritte Bundesbürger sogar täglich Fleisch oder Wurst.

Und das, obwohl eine riesengroße Koalition von 92 Prozent bekundet, gesundes Essen sei ihnen wichtig. Aber ist so viel Fleisch gesund? Der Verzehr von 60 Kilogramm Tierischem pro Kopf und Jahr ist seit Langem ähnlich konstant wie die Zahl der Regentage in Hamburg.

Und für beides gilt: Die Hälfte wäre mehr als genug. Warum gesundes Essen so schwerfällt, ist kaum verständlich. Denn die Frauen, immer noch häufiger als Männer mit dem Einkauf beschäftigt, kaufen viel bewusster ein. 58 Prozent der Frauen (aber nur 39 Prozent der Männer) achten auf fair Gehandeltes, auf Biosiegel und Wohlfühlplaketten.

Versehentlich müssen sie dabei aber auch zu Fertigprodukten greifen, denn mehr Frauen (63 Prozent gegenüber 46 Prozent der Männer) bevorzugen „schnelle und einfache Essens­zubereitung“. Und wer gerne an Deutschlands Osten rummäkelt, verleibe sich bitte Folgendes ein: Dort leben sie gesünder, stopfen seltener Süßigkeiten in sich hinein (elf statt 23 Prozent) und essen häufiger Obst und Gemüse (82 statt 73 Prozent). Ob die Deutschen aber wirklich „ein Volk von Köchen“ sind, wie Landwirtschafts­minister Christian Schmidt (CSU) behauptet, hat ein altes Sprichwort längst beantwortet: „Mancher kann wohl kochen­, aber leider nicht anrichten.“