Schallkanonen Wenn im Meer nach Öl und Gas gesucht wird, wird es laut unter Wasser. Sehr laut. Dann schicken die Konzerne Explosionsschall aus Druckluftkanonen, sogenannte Airguns, durchs Wasser, die mehrere Tausend Meter in den Meeresboden eindringen. Messgeräte an der Wasseroberfläche zeichnen das Echo auf, um festzustellen, ob am Meeresgrund Energierohstoffe vorhanden sind. Oft wird der Meeresboden im Zehn-Sekunden-Takt bombardiert – und das über Wochen. Airguns bringen es auf eine Lautstärke von 260 Dezibel (dB). Zum Vergleich: Die Schmerzgrenze des menschlichen Gehörs liegt bei 130 Dezibel. Und weil die Dezibelskala logarithmisch eingeteilt ist, haben beispielsweise 20 dB nicht die doppelte, sondern die zehnfache Schallenergie von 10 dB.

Schiffsverkehr Dazu kommen noch all die Schallwellen von Militärschiffen, wenn sie per Sonaranlage nach U-Booten suchen sowie ein hoch motorisierter Schiffsverkehr. Vor allem für Meeressäuger mit ihrem akustischen Orientierungssinn seien die Folgen katastrophal, heißt es von der Meeresschutzorganisation Ocean Care. Dazu gehörten Stress, Orientierungslosigkeit, verändertes Verhalten sowie Vertreibung aus überlebenswichtigen Gebieten, tödliche Strandungen und Missbildungen.