Honolulu.

Überraschung für zwei Amerikaner: Nach 60 Jahren engster Freundschaft haben sie herausgefunden, dass sie Brüder sind. Ihren Familien teilten sie die Entdeckung zu Weihnachten mit, wie unter anderem der Sender CNN und die „Washington Post“ berichteten.

Demnach kamen Walter Macfarlane und Alan Robinson im Abstand von 15 Monaten in Honolulu auf Hawaii zur Welt. Der heute 74-jährige Macfarlane kannte seinen Vater nie, und Robinson (72) wurde nach seiner Geburt adoptiert. Die beiden lernten sich im sechsten Schuljahr kennen und wurden unzertrennlich.

Unabhängig voneinander begannen sie mit Ahnenforschung im Internet. Macfarlane stieß den Berichten zufolge dabei mithilfe der Webseite Ancestry.com auf einen Unbekannten mit dem Nutzernamen Robi737, der anscheinend identische X-Chromosomen aufwies. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Robinson, der als Pilot für eine hawaiianische Fluggesellschaft gearbeitet hatte. Beide haben dieselbe Mutter. „Eigentlich zeige ich meine Gefühle nicht offen, aber in dem Moment bin ich weinend zusammengebrochen. Es war überwältigend. Es ist immer noch überwältigend“, zitierte die „Washington Post“ Robinson. „Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich diese Gefühle bewältigt habe.“ Es sei das beste Weihnachtsgeschenk gewesen, das er sich jemals hätte vorstellen können.

Warum die Mutter ihren zweitgeborenen Sohn zur Adoption freigab, wissen die Brüder aber nicht. „Es waren sicher schwere Zeiten“, erklärt Walter Macfarlane, der bei seiner Mutter aufwuchs. Für die beiden Familien ändert sich aber gar nicht viel: „Meine Kinder haben zu Alan schon vorher Onkel gesagt“, berichtet Macfarlane. Und Alan Robinsons Frau fügt hinzu: „Ich hätte mir keine bessere Familie wünschen können.“