Hamburg. Abendblatt-Umfrage: Jede zweite Firma will neue Jobs schaffen. IT-Kräfte und Pfleger gesucht

Die Aussichten für die Beschäftigten und Erwerbslosen auf dem Hamburger Arbeitsmarkt sind auch 2018 glänzend: Nach einer aktuellen Abendblatt-Umfrage wollen 86 Prozent der 200 größten Firmen in der Stadt im kommenden Jahr neue Jobs schaffen oder zumindest die Zahl ihrer Stellen konstant halten. Mehr als jedes zweite Unternehmen (105) plant dabei den Aufbau von Stellen – unter anderem der Krankenhausbetreiber Asklepios, die Otto Group und der Flughafen. Die Auswahl an offenen Stellen ist riesig: So werden nicht nur IT-Kräfte, sondern auch Augenoptiker (Fielmann), Verkäufer (unter anderem Bäckerei Junge) oder Busfahrer (Hochbahn) gesucht. Vor allem die Gesundheitsbranche und der Handel bleiben wichtige Jobmotoren, während bei Banken und Versicherungen auch 2018 Personal wegfallen dürfte.

Schon im vergangenen Jahr lag die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit 24 Jahren im Schnitt bei weniger als 70.000. Diese ohnehin positive Situation dürfte sich noch verbessern. „2018 kann mit einem weiter sinkenden Niveau bei der Arbeitslosigkeit gerechnet werden“, sagt Sönke Fock, der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, dem Abendblatt. „Ich gehe im Durchschnitt von noch einmal 1000 Arbeitslosen weniger aus, also etwa 68.500 – wenn die Rahmenbedingungen so bleiben.“ Hamburg zeige zudem auch bei der Schaffung neuer Stellen eine „beeindruckende Entwicklung“, so Fock. Innerhalb von nur fünf Jahren sind mehr als 100.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse entstanden. „In Hamburg werden es Ende Dezember geschätzt 970.000 sein, und wir könnten spätestens im Jahr 2019 die Marke von einer Million knacken. Für 2018 rechne ich mit einem Zuwachs von 20.000 Beschäftigungsverhältnissen“, so Fock.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) weist derweil auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft hin: „Die digitale Transformation wird die Arbeitswelt grundlegend verändern. Wollen wir die Zahl der Arbeitsplätze erhalten, müssen wir in Ausbildung und Qualifizierung investieren.“ Die Unternehmen seien hier in der Verantwortung.

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