Über Jahrhunderte haben Menschen aus den Elbvororten den Erdball erobert: Kaufleute aus Othmarschen und Flottbek knüpften zum Wohle Hamburgs Kontakte in Übersee, Blankeneser Reeder bauten Weltkonzerne auf, Fischer segelten furchtlos durch die Nordsee. Ihre Häuser sind zum Teil noch erhalten, und Straßen erinnern daran, dass sie sich einst große Namen machten. Kein Einsatz war ihnen zu mühsam und vor allem: kein Weg zu weit.

Viele Elbvorortler von heute sind sicher immer noch sehr fleißig, aber die Wege in die Welt, die sie energisch beschreiten, enden meistens schon an der Garage oder am Carport. Der Rest wird gefahren. Man reiht sich ganz selbstverständlich in den Dauerstau Waitzstraße ein oder rangiert durch die Blankeneser Bahnhofstraße von einem Kundenparkplatz zum nächsten. Und wo einst tutende Schiffe von Hamburg kündeten, wird mittlerweile gnadenlos die Hupe durchgedrückt – oft ohne zu wissen, was vorn überhaupt los ist. Wo wären Männer wie Godeffroy, Ruperti oder Goßler mit dieser Einstellung gelandet?

Auto einfach mal stehen lassen und laufen – wäre das nicht ein guter Vorsatz für 2018? Mehr Sport oder weniger rauchen kann jeder, aber zu Fuß gehen ist heute eine ganz besondere Herausforderung. Machen Sie sich doch einfach klar: Sie treten dabei vielleicht in die Fußstapfen großer Unternehmer, auch wenn es (erst mal) nur kleine Schritte sind.