Genf.

Beim größten bekannten Cholera-Ausbruch der Geschichte haben sich im Bürgerkriegsland Jemen in den vergangenen Monaten etwa eine Million Menschen mit der gefährlichen Durchfallerkrankung angesteckt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach von 998.000 Verdachtsfällen der Infektionskrankheit – 2227 Menschen seien aufgrund der verheerenden humanitären Situation an der Cholera gestorben. Nach Angaben der WHO habe sich der Anstieg der Verdachtsfälle in den vergangenen drei Monaten jedoch deutlich verlangsamt. Der Ausbruch hatte ab April dieses Jahres Fahrt aufgenommen und schnell mehrere Hunderttausend Fälle erreicht.

Cholera wird vom Bakterium Vibrio cholerae verursacht, das durch verunreinigtes Wasser oder Essen übertragen wird. Mit Medikamenten lässt sich die Sterblichkeitsrate senken. Laut WHO haben jedoch 16,4 der etwa 28 Millionen Jemeniten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. In vielen Teilen des Landes ist die Infrastruktur wegen des jahrelangen Bürgerkrieges weitgehend zerstört. Die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger teilte am Donnerstag mit, dass sie ihre Arbeit wegen der Kämpfe einschränken musste.