Rissen. Die Leiterin der Sternenbrücke eröffnet den neuen Freizeitraum, den sich viele Betroffene gewünscht hatten

Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gab es für Jugendliche im Rissener Kinderhospiz Sternenbrücke. Dort eröffnete Leiterin Ute Nerge am Dienstag den neuen und sehnlichst gewünschten Freizeitraum. Das Besondere: Er ist dank moderner Technik absolut barrierearm gestaltet. Das bedeutet in der Praxis: Die unheilbar erkrankten Jugendlichen, die an Muskelerkrankungen leiden oder aus anderen Gründen in ihren Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind, können mit minimalem Aufwand verschiedene Freizeitmöglichkeiten nutzen und mit Tablets steuern.

„Ich bin so dankbar, die Freude in den Gesichtern der jungen Erwachsenen zu sehen. In diesem Raum, können sie wirklich nach Herzenslust spielen und Musik hören“, sagte Nerge. Die krankten Jugendlichen würden ein Stück Selbstständigkeit zurückgewinnen, das sie mit anderen, gesunden jungen Menschen teilen könnten. Unter anderem gibt es in dem neuen Raum Spielkonsolen, eine Musikanlage mit Partylicht – alles lässt sich ganz einfach per Knopfdruck über einen Tablet Computer steuern. Er bietet Platz für drei Rollstühle, ein gemütliches Sofa ist auch vorhanden. Doch so einfach das Ganze nun aussieht: Es war sehr schwer, die dafür benötigte, sensible und aufeinander abgestimmte Technik zu organisieren. Nerge hatte dafür mit zahlreichen Unternehmen auch in den USA telefoniert. Am Ende machten es Spende wie die des Hamburger Chemie-Unternehmens Lehmann & Voss & Co in Höhe von 10.000 Euro möglich, dass der Raum eingerichtet werden konnte.

Immer wieder hatten sich junge Erwachsene, die regelmäßig Obhut und Pflege in der Sternenbrücke finden, solch einen Raum als Rückzugsort gewünscht, unter ihnen auch Patrick. Der 22-Jährige war am Eröffnungstag sichtlich begeistert „Ich finde den neuen Raum richtig super. Toll zum Spielen und Musik hören. Bestimmt werde ich hier viel Zeit verbringen“, sagte er.

Für all die Kinder, die Weihnachten im Rissener Kinderhospiz verbringen, gibt es außer dem neuen Freizeitraum auch einen großen Weihnachtsbaum und ein Fest zusammen mit Eltern, Angehörigen und Mitarbeitern des Hauses. Fürs Baumschmücken gab es in diesem Jahr wieder prominente Unterstützung: Am Donnerstagmorgen kam Moderator Carlo von Tiedemann dafür vorbei und packte mit an. Seine Besuche vor Ort haben schon Tradition.