Antizyklisch denken lohnt sich nicht nur beim Aktienhandel, auch beim Kultur-Konsum, der sich um innere Werte dreht, kann das Sinn und Spaß machen. Warum also nicht, während andere Bachs Weihnachtsoratorium oder „O Tannenbaum“ in Endlosschleife hören, in die Staatsoper gehen und sich dort einen amüsanten Abend mit Offenbachs „La Belle Hélène“ machen?

Ausgangsmaterial für diese amüsante Opera buffa, prallvoll mit toller Musik, ist die antike Geschichte über die als schönste Frau der Welt geltende Helena und Prinz Paris aus Troja. Die Regie von André Barbe und Renaud Doucet verlegte die satirische Sause über Treue und vor ­allem über Untreue in die Swinging Sixties und auf ein Kreuzfahrtschiff. Und auf der Besetzungsliste finden sich mit der Mezzosopranistin Jennifer Larmore in der Titelpartie und dem Countertenor Max Emanuel Cencic als Oreste einige schöne Bescherungen.

„La Belle Hélène“ Mo 25.12., 18 Uhr, Do 28.12., 19.30 Uhr, Staatsoper (U Gänsemarkt), Große Theaterstraße 25, Karten zu 6 bis 109 Euro unter T. 35 68 68