Die Komödie „Big Daddy 2“, als Familienfilm angelegt, trieft vor allerlei Erwachsenenproblemen

„Ich mag den Heiligabend nicht“, gesteht die kleine Megan (Scarlett Estevez) dem versammelten Publikum ihrer Schulweihnachtsfeier. „Wir müssen erst bei uns zu Hause feiern und dann noch bei der neuen Familie meines Vaters. Dieses Hin und Her nervt!“

So eine öffentliche Anklage lassen Megans Vater Dusty (Mark Wahlberg) und ihr Stiefvater Brad (Will Farrell) nicht auf sich sitzen. Sie organisieren ein gemeinsames Fest der Liebe für ihre große Patchworkfamilie, nun zum ersten Mal auch in Anwesenheit der beiden Großväter Kurt (Mel Gibson) und Don (John Lithgow).

Weil auch der Bratapfel nicht weit vom Stamm fällt, trifft also einmal mehr eine eitle Testosteronschleuder auf konfliktscheue Überempfindsamkeit. In Sachen Demütigungen, Chaos, bizarren Kalauern und manchem wirkungsvoll inszenierten Gag treibt es diese Fortsetzung von Sean Anders „Daddy’s Home“ tatsächlich noch weiter auf die, pardon, Christbaumspitze.

Bezeichnenderweise bekommt dann ausgerechnet Bob Geldofs zu Recht viel gescholtene Charity-Hymne „Do They Know It’s Christmas“ die Chance, wirklich „Frieden auf Erden“ zu stiften, wenn auch nur für einen pathetisch, peinlich, magisch-ironischen Moment. Der irische Sänger würde sich wundern.

Es bleibt die Frage, warum diese Co-Parenting-Komödie, die ja so offensichtlich als Familienfilm angelegt ist, ihre jüngsten Protagonisten über weite Strecken hinweg links liegen lässt und sich lieber voller satirischer Lust in allerlei Erwachsenenproblemen suhlt.

„Daddy’s Home 2“ USA 2017, 98 Min., ab 6 J., R: Sean Anders, D: Mel Gibson, Mark Wahlberg, John Lithgow, täglich im Cinemaxx Dammtor (auch OF)/Harburg, UCI Othmarschen/Wandsbek; www.paramount.com/movies/daddy-s-home-2