Rotbarsch, Seezunge, Weißer Heilbutt – für Frank Tamaschke, Inhaber des traditionsreichen Geschäfts Fische Schmidt am Eppendorfer Baum, beginnt fast jeder Tag mit den Meerestieren. Gegen 4 Uhr macht er sich auf den Weg zum Fischmarkt. 20 bis 25 Sorten kauft er dort für seine Kunden ein.

„Es wird aber immer schwerer, etwas Besonderes zu bekommen“, sagt Tamaschke. Ganz anders sei das auf südeuropäischen Märkten mit ihrer „wunderbaren Vielfalt“. Ganz offensichtlich ist die Beschäftigung mit Fisch und Meeresfrüchten für den 52-Jährigen weit mehr als ein Job, auch wenn sie ihn schon sein gesamtes Berufsleben lang begleiten. Das begann mit einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei Nordsee. Seitdem ist er durchgängig im Familienbetrieb tätig, den er im Jahr 2008 von seiner Mutter übernahm.

Mit dem nassen Element hat auch eines seiner Hobbys zu tun, das Stand-up-Paddling auf der Außenalster. Als Kontrastprogramm dazu zieht es Tamaschke zweimal im Jahr in die Berge. Zum Wandern und Bergsteigen geht es dann mit seiner Frau Anja oder mit Freunden meist nach Südtirol.

Eine weitere Leidenschaft ist der FC St. Pauli, wobei die Verbindung über eine reine Fan-Beziehung weit hinausgeht: „Ich bin schon durchgeknallt.“ So kandidierte er für den Aufsichtsrat und ist mit einigen Protagonisten des Vereins befreundet. Manchmal kocht er für sie, sonst fast immer für seine Frau und sich selbst. Und so endet der Tag oft auch mit Fischen – gestern als Ragout mit Erbsen und Basmatireis.

Seite 7 Das Sterben der Fischläden