Eigentlich ist der Hamburger Jung Betriebswirt von Beruf und wollte als Unternehmensberater arbeiten. Dann aber schipperte ihmdas Leben zwischen seine Pläne. Jetzt trägt Kay Badekow (29) statt Anzug Seemannslook und bezieht erstmals einen Verkaufsstand auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus.

Badekows Vater Uwe hatte 1969 die Firma Fischerhemden-Uwe gegründet und produzierte erst in Norderstedt, dann im Harz. Als er vor fünf Jahren starb, holte der Sohn die Schneiderei zurück an die Elbe. „Das ist auch ein Andenken an meinen Vater, so lebt er für uns weiter.“ Der ledige Jungunternehmer widmet sich nun ganz dem Hemdengeschäft. Am 6. Dezember eröffnet er einen Laden in den Rindermarkthallen.

Es ist ein Gewerbe mit großer Tradition. Früher waren die Hemden die Fischertracht aus Finkenwerder. Neulich stand Badekow auf den Landungsbrücken neben einem Stand mit Textilien in Fischeroptik und hörte, wie sich ein junger Mann an seine Begleiterin wandte: „Nee, Mutti, lass ma sein, wir kaufen die Fischerhemden nur bei Uwe.“ Das, sagt Badekow, habe ihm fast die Tränen in die Augen getrieben.

Seite 13 Tannen in Betonfüßen