Berlin. Umfrage: Bürgermeister ist größter Hoffnungsträger der Partei. Schulz abgeschlagen

In der SPD ist nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen eine Diskussion um den Kurs entbrannt. SPD-Vize Ralf Stegner sagte, in seiner Partei wolle praktisch niemand eine Große Koalition oder Neuwahlen. Man müsse sehen, was möglich sei. In einer Forsa-Umfrage für RTL/n-tv an der Parteibasis favorisieren 48 Prozent der Mitglieder die Tolerierung einer schwarz-grünen Minderheitsregierung. Deutlich weniger Genossen (36 Prozent) wollen, dass die SPD wieder mit der Union regiert. Nur 13 Prozent der Mitglieder plädieren für Neuwahlen.

Als größter Hoffnungsträger der Partei gilt bei den meisten SPD-Mitgliedern Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz. 62 Prozent fordern, er solle mehr Einfluss in der SPD haben. 50 Prozent hoffen dies vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Nur 29 Prozent wünschen Parteichef Martin Schulz mehr Macht. 30 Prozent wollen, dass sein Einfluss geringer wird.

Wären jetzt Neuwahlen, gäbe es – abgesehen von einem Zugewinn für die Grünen – nur geringe Verschiebungen gegenüber der Bundestagswahl im September. Die Umfrageergebnisse: CDU/ CSU 33 Prozent (Bundestagswahl 32,9), SPD 19 Prozent (20,5), FDP 10 Prozent (10,7), Grüne 12 Prozent (8,9), Linke 9 Prozent (9,2) und AfD 11 Prozent (12,6).

Seite 3 Koalition der Angeschlagenen