Zu welcher Erkenntnis Max-Planck-Forscher bei der Untersuchung von Wassertropfen kamen

Dropje voor Dropje hat die Wissenschaft in Jahrzehnten Erstaunliches über Wassertropfen zusammengetragen. Zum Beispiel: Ein Regentropfen fällt mit 14 bis 20 km/h vom Himmel (wenn nicht gerade Sturm ist); bei Unterdruck hüpfen sie auf glatten Oberflächen wie Trampolinspringer hoch und runter; und auf extrem wasserabweisendem Silizium können sie sogar bergauf fließen.

Jetzt haben Physiker des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz eines der letzten Rätsel gelöst. Sie wollten wissen: Rollen oder gleiten Wassertropfen auf glattem Untergrund?

Ein Problem, das morgens unter der Dusche eher nachrangig erscheint. Hier wäre es wichtiger zu wissen, wie sich die verkalkten norddeutschen Wasserblasen möglichst flott wieder verziehen, und zwar spurlos ohne kratzfeste Schlieren. Kann man die Kalkränder mit Spülmaschinen-Klarspüler längere Zeit vergraulen? Oder besser mit Essigessenz? Mit Gebissreiniger? Hier hilft nur Ausprobieren am Objekt.

Dafür blicken die Forscher aus Mainz bei ihren Experimenten jetzt glasklar durch. Das Verhalten der Wassertropfen auf glatten Flächen sah bisher nämlich eher nach einem Rollvorgang aus. Um das genaue Verhalten sichtbar zu machen, mischten sie bei ihrem Versuch Minikügelchen in die Tropfen und filmten das Ganze detailgetreu. Dabei zeigte sich: „Wassertropfen tun beides, sie rollen und gleiten“, stellte Forschungsleiter Rüdiger Berger erstaunt fest.

Verrückte Zeiten: Selbst Wassertropfen machen sich eine Entscheidung unnötig schwer.