Karin Beier inszeniert „Der Kaufmann von Venedig“

Schauspielhaus-Chefin Karin Beier hat schon legendäre Shakespeare-Abende ­inszeniert. Unvergessen ist ihr multinationaler „Sommernachtstraum“ Mitte der 1990er-Jahre. An ihrem eigenen Haus wird sie am 27. Januar die Tragödie „Der Kaufmann von Venedig“ herausbringen, ein Stück, in dem der venezianische Kaufmann Antonio seinem liebestollen Freund Bas­siano unter die Arme greifen möchte.

Der liebt eine junge, anspruchsvolle Adelige und braucht Geld für die Werbung. Antonio verschuldet sich selbst und leiht beim – vor allem von den Christen – wenig geschätzten Juden Shylock. Der setzt statt Zinsen einen ungewöhnlichen Anspruch durch: Im Falle einer verspäteten Rückzahlung will er „ein Pfund Fleisch“ aus dem Körper Antonios. Bassiano seinerseits muss einen Ratetest des Vaters bestehen – fällt durch und ist zum ewigen Junggesellendasein verdammt. Nur durch eine List Portias kann sich das Schicksal aller schließlich doch noch zum Guten wenden.

Noch sind die Details der Inszenierung unter Verschluss. Doch die Aktualität des Stoffes liegt in Zeiten wachsenden Antisemitismus und der unauflösbaren Durchdringung von Gefühl und Geld auf der Hand.

„Der Kaufmann von Venedig“ ab 27.1.2018, 20.00, Schauspielhaus. Karten zu 10,- bis 69,- unter T. 24 87 13