Sebastian Nübling bringt Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“in einer starken Besetzung auf die Bühne des Thalia Theaters

Sebastian Nübling hat am Thalia Theater eine neue Regie-Heimat gefunden. Seine letztjährige Eröffnungspremiere „Wut/Rage“ nach Elfriede Jelinek/Simon Stephens hat viel Lob von Kritik und Zuschauern erhalten. Nun wird Nübling Arthur Millers häufig gespielten Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ mit seiner Handschrift prägen.

Der wandlungsfähige Kristof Van ­Boven übernimmt die Titelrolle. Willy ­Loman, dem arbeitslos gewordenen Handlungsreisenden, entgleitet sein Leben mehr und mehr. Die Figur ist ein Symbol für die Angst der heutigen Mittelschicht vor dem Abstieg, dem Fall ins Bodenlose, dem Scheitern der eigenen Selbstoptimierung in einer Gesellschaft, die sich durchökonomisiert hat. Auch Lomans Ehefrau Linda (Marina Galic) kann das Drama nicht aufhalten. Die Söhne Happy und Biff sind auf ihre Weise missraten, gleichgültig der eine, widerspenstig der andere. Schließlich bleiben Loman noch die Gewalt über seinen eigenen Tod und die Hoffnung, damit 20.000 Dollar Lebensversicherung für seine Familie zu kassieren.

Nübling interessieren Menschen im Übergang. Er steht für ein Theater, das fast choreografisch den Stoff auslotet. Die Körpersprache tritt bei ihm gleichberechtigt neben den eigentlichen Text. Immer mit dabei ist der Musiker Lars Witters­hagen, der für einen spannungsreichen elektronischen Soundtrack sorgt.

„Tod eines Handlungsreisenden“
25.11., 20.00, 26.11., 19.00, 1., 2. und 12.12.,jeweils 20.00, Thalia Theater.Karten zu 15,- bis 74,- unter T. 32 81 44 44