Buenos Aires.

43 Männer und eine Frau, verschollen im Südatlantik: Seit Mittwoch wird ein argentinisches U-Boot vor der Küste des Landes vermisst. Nun schöpfen die Angehörigen der Crewmitglieder Hoffnung.

Die Besatzung der „ARA San Juan“ hat offenbar versucht, Verbindung zu Marinestützpunkten aufzunehmen. „Wir haben sieben Signale von Anrufen mit einem Satellitentelefon empfangen, die vom U-Boot kommen könnten“, so Verteidigungsminister Oscar Aguad. Nach Angaben des Ministeriums dauerten die Anrufversuche zwischen vier und 36 Sekunden, eine Verbindung kam allerdings nicht zustande. Die Signale seien aber ein Zeichen dafür, dass die „ARA San Juan“ aufgetaucht sei. Hohe Wellen von sechs bis sieben Metern könnten die Verbindung stören. Das argentinische U-Boot mit einer Kiellänge von 65 Metern, Mitte der 80er-Jahre von den Nordseewerken in Emden gebaut, war in Feuerland ausgelaufen und sollte am Wochenende seinen Heimathafen 400 Kilometer südlich von Buenos Aires erreichen.

Papst Franziskusbetet für die Crewmitglieder

An einer internationalen Suchaktion beteiligen sich zehn argentinische Kriegsschiffe, ein britisches Schiff und drei US-Flugzeuge. Auch Brasilien, Chile, Uruguay und Südafrika haben Unterstützung angeboten. Papst Franziskus, gebürtiger Argentinier, will für die Besatzung beten.

An Bord ist auch die 35-jährige Eliana Krawczyk, die erste U-Boot-Offizierin in der Geschichte ganz Südamerikas. Sie stammt aus der Provinz Misiones tief im argentinischen Hinterland. Der argentinischen Presse sagte sie einmal, dass sie bis zum Alter von 21 Jahren noch nie das Meer gesehen habe. Über eine Anzeige der Streitkräfte im Internet fand sie dann zur Marine. „Ihre Liebe ist das Meer“, sagte ihr Vater Eduardo Krawczyk.

Derweil meldete sich der erste Kommandant des U-Boots zu Wort, der es 1985 von Deutschland nach Argentinien überführt hatte. Carlos Zavalla versuchte, den Angehörigen Hoffnung zu machen und sagte, es handele sich wahrscheinlich nur um einen Ausfall der Kommunikation. „Das Schiff hat genügend Luftkapazität, um eine atembare Atmosphäre an Bord zu erhalten.“