Ottensen. Erstmals luden Hamburgs China-Gesellschaften gemeinsam zur Veranstaltung ein

Für Axel Neelmeier und Qiuyi Chen sowie für die beiden Hamburger China-Gesellschaften, die sie vertreten, war es eine Premiere. Denn zum ersten Mal hatten die Chinesisch-Deutsche Gesellschaft und die Hamburger China-Gesellschaft gemeinsam zum Pekingenten-Essen in die Villa im Heinepark an der Elbchaussee eingeladen. So viel geballte Kraft wirkte anziehend.

Als Gastredner konnten die beiden Chinavereinigungen daher sogar Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz gewinnen. Dieser betonte in seiner Ansprache die Verbundenheit zwischen der Hansestadt und der Volksrepublik. „Mehr als 500 chinesische Unternehmen sind in Hamburg niedergelassen, knapp 600 Hamburger Unternehmen pflegen Handelsbeziehungen nach China“, sagte Scholz. Zudem steige die Zahl der Gäste aus China. „90.000 Übernachtungen wurden 2016 gezählt“, so Scholz, der prognostizierte, dass die Zahl vor dem Hintergrund der Eröffnung der Elbphilharmonie weiter steigen werde.

Außer denen, die die Stadt kurz besuchen, gibt es viele, die bleiben – so wie Qiuyi Chen. Er und seine Brüder leiten in Hamburg das Copper House auf St. Pauli, Ni Hao in Wandsbek und das Red Chamber nahe dem Rathaus. Chen und sein Kollege Neelmeier, Chef der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft, schätzen die Zahl der sich in Hamburg aufhaltenden Chinesen auf bis zu 15.000. Für sie alle sind die beiden chinesischen Gesellschaften eine Anlaufstation zum Austausch und zur Pflege ihrer Kultur. Die Hamburger China-Gesellschaft, der Chen seit vier Jahren vorsitzt, existiert seit 1973 und zählt 200 Mitglieder. 150 Mitglieder hat die Chinesisch-Deutsche Gesellschaft, die 1994 vom Honorargeneralkonsul Hans-Bernd Giesler ins Leben gerufen wurde und von Anfang an eine stark wirtschaftliche Ausrichtung hatte. „China hat sich stark verändert. Man kann sich nicht mit dem Land beschäftigen, ohne seine Wirtschaftskraft zu bedenken“, so Chen. Da beide Vereinigungen nun ähnliche Themen haben, streben Neelmeier und Chen eine Fusion an. Das gemeinsame Pekingenten-Essen war der erste Schritt.