Düsseldorf.

Der Fall gilt als größter Skandal der deutschen Bridge-Geschichte: 2013 gewann ein deutsches Duo den Weltmeistertitel. Damals eine Sensation in der Kartenspielszene. Doch für die beiden Rheinländer Entscho Wladow (75) und Michael Elinescu (66) folgte auf den Triumph ein Tiefschlag – sie mussten ihre Goldmedaillen wegen grotesker Betrugsvorwürfe wieder abgeben. Nun feiern sie einen Teilerfolg. Der Weltverband hätte die beiden nicht sperren dürfen, entschied das Düsseldorfer Oberlandesgericht.

Die Richter hoben sämtliche Strafen auf. Die Sanktionen gegen die leidenschaftlichen Bridge-Spieler seien rechtswidrig gewesen und damit nichtig. Der Weltverband habe nicht die Befugnis besessen, ein lebenslanges Turnierverbot gegen das Spielerpaar zu verhängen. Der 25.000 Mitglieder zählende Deutsche Bridge-Verband hätte die Strafen nicht einfach übernehmen dürfen.

Den zwei deutschen Ärzten war vorgeworfen worden, sich den ersten WM-Titel eines deutschen Seniorenteams vor vier Jahren auf der indonesischen Insel Bali durch einen geheimen Husten-Code ergaunert zu haben. Die Auszeichnung war ihnen nachträglich aberkannt worden. Beide bestreiten dies vehement und beteuern ihre Unschuld: Die Monate später vorgelegten Videoaufzeichnungen seien manipuliert. Er habe nur wegen seiner asthmatischen Bronchitis gehustet, sagte Wladow.

Die beiden Ärzte bekommen WM-Titel nicht zurück

Das Gericht sprach den Männern Anspruch auf Schmerzensgeld zu. Den WM-Titel bekommen beide durch das Urteil aber nicht zurück. Das überschreite ihre Klagebefugnis, befanden die Richter. Die Revision zum Bundesgerichtshof ließ das Oberlandesgericht nicht zu.